Sonderausstellung
„Street Fighter II“- eine künstlerische Annäherung von Stefan Schwarzer
Das Computerspielemuseum zeigt vom 9. November bis 12. Dezember 2011 die Sonderausstellung „Street Fighter II“, eine künstlerische Annäherung von Stefan Schwarzer zu einem der einflussreichsten Spiele der Computerspielgeschichte. Als das von Akira Nishitani und Akira Yasuda entwickelte Spiel 1991 von der japanischen Firma Capcom als Automat herausgebracht wurde, entwickelte es sich rasch zu einem globalen Hit und zu einem Erneuerer des Kampfspielgenres. Erstmalig konnten Spieler besondere Kampftechniken mit speziellen Tastenkombinationen auslösen. Zudem bot „Street Fighter II“ gut ausgearbeitete Spielfiguren mit unterschiedlichen Fähigkeiten an. Neben vielen Folge- und Nachahmer-Titeln zeugen auch eine ganze Reihe von Filmumsetzungen vom Erfolg. Speziell in Deutschland sorgte „Street Fighter II“ auch aufgrund seiner Gewalthaltigkeit für Diskussionen.
Dieser bis heute anhaltende Bekanntheitsgrad und die sich an „Street Fighter II“ anschließenden gesellschaftlichen Kontroversen waren für den Leipziger Künstler Stefan Schwarzer der Anlass, sich dem Spiel über unterschiedliche Zugänge zu nähern. Dabei orientiert er sich an der fast unübersehbaren Fülle von im „Street Fighter“-Kosmos angesiedelten und im Internet zugänglichen Werken, die von der globalen Fan-Community produziert wurden und werden. Wie diese, benutzt auch Schwarzer verschiedenste Techniken - von Zeichnungen über Videos bis hin zu Daumenkinos, um sich dem Spiel zu nähern und ungewöhnliche Perspektiven zu eröffnen:
„Inhaltlicher Schwerpunkt meiner Beschäftigung mit „Street Fighter II“ war die Untersuchung seiner Symbolik im Bezug zur Realität und eine Analyse des Kampfes und Kämpfens im übertragenen Sinne“, erklärt Stefan Schwarzer. „Das Spiel ist für mich eine Symbolisierung für den Kampf in unserer Gesellschaft um Aufmerksamkeit, um Liebe und die eigene Existenz.“
„Stefan Schwarzer wirft mit seiner Arbeit einen analytischen Blick auf das Kreativitätspotential, das Computerspiele auch jenseits des eigentlichen Spielgeschehens freisetzen können“, sagt Andreas Lange, Direktor des Computerspielemuseums. „Regelmäßig funktionieren sie als Kristallisationspunkte, die nachhaltig und global beachtenswerte Fanarbeiten evozieren und auf diese Weise die Teilhabemöglichkeiten, die Games sowieso ihrer Natur nach bieten, in größere gesellschaftliche Kontexte verlängern“.
Stefan Schwarzer gehört selbst der Generation an, die mit Street Fighter aufgewachsen ist. Er studiert Malerei und Grafik an der Kunsthochschule für Kunst und Design in Halle und hat seine Arbeiten in mehreren Ausstellungen (z.B. Einzelausstellung „S.Y.R.U.“ Koloni Dresden, 2008) vorgestellt.
Stefan Schwarzer „Street Fighter II“
9.11. - 12.12.2011
Vernissage: 9.11.2011, 18:00 Uhr
Computerspielemuseum
Karl-Marx-Allee 93A
10243 Berlin
Seite 26 / 27